Kohlhaas – Moral High Ground

Kohlhaas – Moral Highground ist eine Koproduktion zwischen Follow The Rabbit Graz und der Brachvogel & Werling GbR. Jonas erzählt den kleist’schen Klassiker heutig und unaufgeregt und wird dabei von einer sprechenden Leinwand unterstützt. Es wird zwischendurch mal laut.

Nominiert für den Stella22 in der Kategorie „Herausragende Produktionen für Jugendliche“

Presse:
KIJUKU – Plattform für Kinder- und Jugendkultur

Quelle: youtube. Bezüglich externer Inhalte siehe Datenschutzerklärung.

Held oder Terrorist?

Michael Kohlhaas, erfolgreicher Unternehmer, gebildet, gerecht, hoch anerkannt, glücklich verheiratet, liebevoller Vater dreier Kinder, kurz: ein deutscher Bilderbuchbürger.

Nachdem ein Landadeliger zwei seiner Pferde schlecht behandelt hat und ihm Kompensation dafür verweigert wird, beginnt Kohlhaas einen schonungslosen Feldzug im Namen der Gerechtigkeit, dem sich immer mehr Menschen anschließen – und dem zahlreiche Unschuldige zum Opfer fallen. 

Kohlhaas ist der prototypische Wutbürger, der in einer fast bewunderungswürdigen aber hochgefährlichen Konsequenz die Definition von Richtig und Falsch in die eigenen Hände nimmt und damit seinen eigenen Moralkodex erschafft. 

Kleists Novelle beschreibt detailliert einen Radikalisierungsprozess, ohne sich klar auf eine Seite zu schlagen und setzt damit einen aktiven Denkprozess über die Rechtfertigung von Gewalt für die “gute Sache” in Gang.

“Kohlhaas – Moral High Ground” folgt diesem Ansatz und versucht – neben dem Nacherzählen der Geschichte – Kohlhaas ohnmächtige Wut fühlbar zu machen, seinen Schmerz, seine Brutalität, seinen Abfall vom Glauben an das System.

Jonas Werling erzählt Kleists 1808 verfasste Novelle nach und zieht Parallelen zum Jetzt: dem Misstrauen in den Staat, in die demokratische Grundordnung, dem Gefühl, in Wirklichkeit verarscht zu werden von „denen da oben“, dem diffusen Zweifel am Wahrheitsgehalt des Status quo. 

Radikalisierung ist kein Schalter, der umgelegt wird, sondern ein gradueller Prozess. Kleists Rezeptur, die einen redlichen Bürger in einen Extremisten verwandelt, ist zeitlos gültig.

Regie: Nadja und Martin Brachvogel
Spiel: Jonas Werling
Dramaturgie: Victoria Fux

Das Stück wird gefördert durch das Ministerium für Familie, Frauen, Integration und Kultur Rheinland-Pfalz.

Termine

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